Der Bärlauch ist ein Frühlingsbote. Er steht für Expansionskraft und Macht. Die Stauung und Verhärtung des Winters in Körper und Seele bricht er auf. Der Bärlauch breitet sich mit seinem intensiven Geruch im Frühling stark aus und vermittelt damit Siegeskräfte. Er durchdringt die Blutzirkulation mit neuer Energie und regt Willenskraft und Tatendrang an.
Beeindruckend am Bärlauch ist seine dichte und großflächige Ausbreitung. Sein knoblauchartiger Geruch verbreitet sich weit. Sein Geschmack ist würzig und beliebt bei Frühlingssalaten. Wo er sich ausbreitet lässt er anderen Pflanzen kaum noch Raum. Kein anderes Kraut hat eine solche Ausbreitungskraft und kein Duft ist dominierender. Der Bärlauch hat also ein Erfolgsrezept.
Worin besteht dieses?
Wenn man die Signatur der Pflanze betrachtet, stellt man folgendes fest: die Blattoberseite ist in Wirklichkeit die untere Seite. Ab einer gewissen Größe dreht sich das Blatt und es kommt somit sozusagen zu einer Umkehr der Verhältnisse. Es werden nicht die richtigen Seiten beachtet. Er breitet sich aus, indem seine Blätter in Wirklichkeit rückwärts gerichtet sind.
Das ist die Antwort auf das Erfolgsrezept des Bärlauch. Menschen, die zu großer Macht gelangen, nehmen ihr Umfeld eher selektiv wahr. Ihre Energie resultiert aus Vereinfachungen, indem sie gewisse Aspekte der Realität ausblenden. Das Gegenstück ist der Philosoph. Er betrachtet die Welt differenziert. Doch daraus könnte er niemals die Kraft schöpfen können, um an die Macht zu kommen. Macht im Außen können nur diejenigen erlangen, die es mit der Wahrheit nicht so genau nehmen, Tatsachen vereinfachen und damit auch umdeuten. Die gesamte Energie wird aufs Ausbreiten verwendet und nicht zur differenzierten Betrachtung der Realität. Es werden wechselnde Bündnisse geschlossen, je nach augenblicklichem Nutzen, ohne Rücksicht auf Gerechtigkeit und die Interessen anderer. Dass viele, die im Weg stehen, förmlich weggeräumt und ungerecht behandelt werden, kümmert sie wenig, denn seine Expansionskraft und seine Erfolge geben ihm Recht und er glaubt, es sei der gerechte Lohn für seine Taten. Obwohl solche Menschen vorwärts schreiten, sind sie rückwärts gerichtet. An ihrem Rücken prallt alles ab. Es fehlt jegliche Wahrnehmung für die Opfer, die sie hinterlassen.
Trotzdem hat diese Wesensart auch etwas positives, denn ohne diesen Teilaspekt des praktischen Lebens kommen wir nicht aus. Vereinfachung und selektive Wahrnehmung können auch mal angebracht sein. Wer immer nur philosophisch differenziert, kommt nicht vom Fleck, weil Alles ein Für und Wider hat. Daher kann der Bärlauch hier hilfreich sein, ohne gleich zum Machtmenschen zu werden.
Bärlauch reinigt das Blut. Er hat eine leichte blutdrucksenkende Wirkung und hilft vorbeugend gegen Arteriosklerose. Er ist auch ein Nierenheilmittel und regt im Rahmen einer Ausleitungstherapie die Schwermetallausleitung über die Nieren an. Im Weiteren hat er eine Wirkung bei chronischen Darmerkrankungen.